Die Revolte lässt sich nicht erlernen.
Sie entwickelt sich von der Spontaneität der Jugend aus zur Revolution.
Es ist die Jugend, die heute über das revolutionäre Bewusstsein und die revolutionäre Energie verfügt.
Diese Jugend erwartet von niemandem, von keiner Institution und keinem Apparat Belehrung.
Sie schickt sich an, sämtlichen Institutionen, sämtlichen Apparaten einer schon jetzt auf dem Verlustkonto abgebuchten Zivilisation den Garaus zu machen.
In Frankreich findet die traditionelle Bourgeoisie, eingeschläfert durch die Ruhe, die ihr die Kommunistische Partei gewährt, zu ihren repressiven Reaktionen zurück.
Mehr noch: die Kommunistische Partei und die U.E.C.2 schließen mit den Fallschirmjägern des Abendlands, den Gorillas de Gaulles und den L’Aurore lesenden Lebensmittelhändlern die Reihen der Repression gegen die revolutionäre Jugend.
Nach dem am 3. Mai in L’Humanité erschienenen Artikel von Marchais3 ist klar, dass die revolutionäre Forderung für alle kommunistischen Arbeiter und Studenten, für alle Intellektuellen, die der gleichen Erwartung entsprechen möchten, die gleichzeitige Zerschlagung der nahtlos ineinandergreifenden bürgerlichen und pseudo-kommunistischen Strukturen beinhaltet.
Die surrealistische Bewegung steht den Studenten für jedes praktische Vorgehen zur Verfügung, dessen Ziel es ist, in diesem Land eine revolutionäre Situation herbeizuführen.
Die surrealistische Bewegung, Paris, den 5. Mai 1968
1 pasteurs: auch in der Bedeutung von Hirten, Lenkern etc. (Anm. d. Übers.)
2 Union des Étudiants Catholiques (Katholische Studentenvereinigung) (Anm. d. Übers.)
3 Georges Marchais, damaliger Generalsekretär der KPF (Anm. d. Übers.)